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Workshop Deutsch(e) vor Ort - Tschechien

Am Donnerstag, den 29. September 2022, begrüßte der Lehrstuhl für Fremdsprachen der Philosophischen Fakultät der Universität Pardubice interessante und inspirierende Gäste. Im Rahmen des Workshops Deutsch(e) vor Ort - Tschechien, der in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum DiMOS (Deutsch in Mittel-, Ost- und Südosteuropa) veranstaltet wurde, hielt Hermann Scheuringer, Leiter der DiMOS-Gruppe und Professor an der Universität Universität, einen Plenarvortrag zum Thema Deutsch(e) vor Ort - Tschechien: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Inhalt und Umfang seines umfassenden Vortrags, in dem er deutsche pädagogische Gründlichkeit mit österreichischem Charme verband (Professor Scheuringer ist in Wien geboren, aufgewachsen und ausgebildet worden), gingen weit über den Titel hinaus. In seinem Vortrag stellte Prof. Scheuringer das allmähliche Vordringen der deutschen Besiedlung nach Mittel-, Ost- und Südosteuropa in Wort und Bild chronologisch dar, stets im Rahmen eines geografischen, historischen und sozialen Kontextes. Der Vortrag verdeutlichte den Pardubitzer Studierenden und Germanisten:innen in anschaulicher Weise die Zielsetzung des Forschungszentrums DiMOS, nämlich die umfassende Erforschung der Durchdringung, des Bestandes, der Entwicklung und des Einflusses des Deutschen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Oberstes Prinzip aller Forschungsaktivitäten von DiMOS ist es, die historische Rolle und den Einfluss der deutschen Expansion in diesen Gebieten im Kontext langfristiger Migrationsbewegungen, politischer Entscheidungen oder territorialer und administrativer Veränderungen zu verstehen, die vielerorts zur parallelen Verwendung der lokalen Sprache und des Deutschen oder zur Einbeziehung anderer Minderheitensprachen geführt haben. Im Laufe der Zeit kam es zu einer gegenseitigen sprachlichen Beeinflussung, die dazu führte, dass viele ursprünglich deutsche Wörter in den tschechischen (meist ungrammatischen) Wortschatz übergingen. Professor Scheuringer verdeutlichte auch mit Hilfe von Sprachkarten verschiedene Varianten des deutschen Wortschatzes, die vom Tschechischen beeinflusst wurden und zum Teil im österreichischen Deutsch noch aktuell sind.  

Professor Scheuringers umfassender und informativer Vortrag wurde von Dr. Tamara Bučková von der Pädagogischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag mit dem literarischen Aspekt dieses Themas in der Belletristik für Kinder und Erwachsene und von Dr. Bianca Beníšková vom Lehrstuhl für Fremdsprachen der Philosophischen Fakultät der Universität Pardubice aus onomastischer Sicht ergänzt, wobei der Schwerpunkt des letztgenannten Koreferats auf den ursprünglich deutschen oder im Laufe der Zeit abgewandelten Nachnamen in der ostböhmischen Stadt Pardubitz lag.

Der interaktive Teil des Workshops war der individuellen Einstellung zu Deutschland, dem Verhältnis zum Deutschen und der Zukunft dieser Sprache im tschechischen Bildungswesen und in der Gesellschaft gewidmet. Den Anstoß für die Vertiefung des Themas und die anschließende Podiumsdiskussion erhielten die Workshop-Teilnehmer:innen von Dr. Aneta Bučková und Dr. David Fischböck. In dem anschließenden Meinungsaustausch ging es insbesondere um die individuelle Entscheidung der Studierenden als Schüler:innen Deutsch zu lernen, obwohl für die meisten von ihnen Englisch bereits die erste Fremdsprache war. 

Ziel des Studiengangs Deutsch für die Berufspraxis ist es, Studierende mit slawischer Erstsprache in deutscher Sprache, Geschichte und Kultur auszubilden und sie auf eine Tätigkeit in Unternehmen und Institutionen mit Deutsch als erster oder zweiter Unternehmenssprache vorzubereiten. Der mit der Universität Regensburg (FZ DiMOS) gemeinsam ausgerichtete Workshop knüpfte an an die seit 2016 bestehenden Kooperation, die auf einer grenzüberschreitenden wissenschaftlichen Zusammenarbeit (Prof. Dr. habil. Ingrid Hudabiunigg, Universität Pardubice, Dr. Ákos Bitter-Universität Regensburg, Mag. Robert Marchl-ZHAW Zürich) in den oben genannten Bereichen basiert. Neben tschechischen Studentierenden waren auch ukrainische Studentierende der Universitäten von Kiew, Kryvyi Rih und Mariupol anwesend, die im Rahmen des Programms Erasmus KA 171 ein Semester an der Universität Pardubice studieren.